Pressemitteilung der Bundespsychotherapeutenkammer vom 05.03.2020
Berlin, 5. März 2020: Nach
dem Barmer Arztreport 2020 Psychotherapie sind zwei Drittel der Patient*innen
mit dem Ergebnis ihrer psychotherapeutischen Behandlung „vollkommen zufrieden“
oder „sehr zufrieden“. „Das ist eine besonders hohe Quote an sehr zufriedenen
Patient*innen“, stellt Dr. Dietrich Munz, Präsident der
Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), fest. Ein weiteres Viertel ist „teils,
teils zufrieden“. Dies ist zu erwarten, da bei einem Teil der psychisch Kranken
eine vollständige Heilung nicht erreichbar ist. Erstaunlicherweise sind aber
nur acht Prozent der Patient*innen mit ihrer Psychotherapie ‚weniger‘ oder
‚unzufrieden‘. Das ist rekordverdächtig wenig.
„Die Teils-teils-Zufriedenen zu den
Unzufriedenen zu rechnen, ist falsch“, erklärt Munz. „Nicht alle Erkrankungen,
seien es psychische oder körperliche, sind so behandelbar, dass die
Patient*innen keine Beschwerden mehr haben. Daher sind diese Patient*innen auch
nicht zu 100 Prozent mit ihrer Behandlung zufrieden. “
Bei vielen Depressionspatient*innen
halten zum Beispiel einzelne Symptome an, mit denen sie lernen müssen
umzugehen. Depressionen kehren auch häufig zurück (über 50 Prozent) oder
chronifizieren. Rund 20 Prozent der depressiv erkrankten Patient*innen sind
nach zwei Jahren immer noch krank.
Auch die BPtK hält einen Ausbau der
ambulanten gruppenpsychotherapeutischen Angebote für wünschenswert. Allerdings
kann nicht jede einzelne psychotherapeutische Praxis Gruppenbehandlungen
anbieten. „Dafür haben die meisten Praxen weder die Räumlichkeiten noch die
notwendige Anzahl an geeigneten Patient*innen“, erklärt BPtK-Präsident Munz.
„Zudem verhindert der bürokratische Aufwand für Gruppenpsychotherapie, dass
Psychotherapeut*innen vermehrt Gruppenangebote schaffen. Wir fordern, die
Voraussetzungen für eine regionale Vernetzung zu schaffen, damit es mehr
Schwerpunktpraxen mit Gruppenangeboten gibt, die ein breites Spektrum an
verschiedenen Gruppen für unterschiedliche psychische Erkrankungen anbieten können.“
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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